Klangwolken vom Ende der Himmelsleiter

Mensch mit Instrument und Daten zum Konzert
Bildrechte ChristuskircheSelb

Der Naturmusiker und Klangforscher Frank Wendeberg gibt an Himmelfahrt ein Gratis-Konzert
in der Christuskirche in Selb.

Von Martina Groh-Schad
mit freundlicher Genehmigung der Autorin

Selb/Regensburg – Wissen Sie, wie das Schlagen von Libellenflügeln klingt, oder wie sich der Herzschlag einer Erdkröte anhört? Der Musiker und Klangforscher Frank Wendeberg aus Regensburg zeichnet Naturgeräusche auf und macht aus ihnen Musik. An Christi-Himmelfahrt (9. Mai) gastiert Wendeberg mit seinem Programm „Himmelsleiter“ um 17 Uhr in der Christuskirche in Selb und gibt ein Gratis-Konzert. Der Eintritt ist frei. Er verbindet die Klänge von Wellen, die am Strand auflaufen oder den Wind, der in den Bäumen rauscht, mit Instrumenten, die man selten hört, wie dem Vibraphon, der Handpan oder dem Array Mbira. Dabei handelt es sich um ein Instrument, das es nur drei Mal in Europa gibt und dessen Töne sehr voll klingen und Emotionen wecken. „Ich möchte meine Zuhörer auf eine außergewöhnliche Klangreise entführen“, erklärt Wendeberg seine musikalische Motivation. 

Das Programm „Himmelsleiter“ wurde im Jahr 2023 im Rahmen einer Kunstaktion entwickelt und in Kirchen zusammen mit einer Licht-Leiter-Installation uraufgeführt. Bei dem Konzert erwarten die Besucher schwebende Melodien auf dem Vibraphon zu Rufen von Fledermäusen und rhythmische Töne auf dem Handpan im Duett mit einem Drosselrohrsänger. Frank Wendeberg ist Psychologe, Musiktherapeut und Musiker mit eigenem Tonstudio. „Schon als Kind war ich mit dem Kassettenrekorder unterwegs und habe Naturstimmen aufgenommen“, erinnert er sich. Heute nutzt er hochsensible Mikrophone für seine Arbeit. Mit seiner Frau Ursula fand er eine Partnerin, die seine Leidenschaft teilt. Gemeinsam mit ihr startete er vor einigen Jahren eine Reise durch alle 16 Deutschen Nationalparks, um die jeweiligen typischen Naturgeräusche und Tierstimmen aufzuzeichnen. Daraus entwickelte er das Akustik-Musik-Projekt „Im Vielklang der Natur“.

Das Projekt, das sie zunächst ohne finanzielles Budget auf eigenes Risiko gestartet hatten, schlug ein. Premiere feierten sie bei der 30-Jahr-Feier des Nationalparks Sächsische Schweiz 2020. Es folgten Auftritte bei der Bundesgartenschau 2021 in Erfurt und 2022 beim Unesco-Welterbe-Treffen im Hainich. Darüber hinaus tourten sie mit ihrem Programm „Vielklang der Natur“ durch ganz Deutschland.

Aktuell arbeiten sie an einem neuen Programm, bei dem Geräusche aus dem Garten im Mittelpunkt stehen und für das sie unter anderem Mikrophone in Starenkästen verbaut haben und den Klang von Ameisen in ihrem Haufen aufgezeichnet haben. Auch für den bekannten Naturfilmer Jan Haft war Wendeberg schon im Einsatz und hat in dessen Auftrag beispielsweise einen Baum belauscht und dessen Geräusche im Inneren aufgezeichnet. „Es ist spannend, die Natur zu verstehen und sich einzufühlen“, sagt Frank Wendeberg. Weitere Informationen und Klangproben unter www.im-vielklang-mit-der-natur.de.

 

 

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Frank Wendeberg und seine Frau Ursula

Ursula und Frank Wendeberg haben sich Naturgeräuschen verschrieben und machen daraus Musik.

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Frank Wendeberg

Frank Wendeberg liebt ungewöhnliche Instrumente, wie hier das Array Mbira, das in den USA gefertigt wurde. Das Instrument gibt es nur drei Mal in Europa.

Hier ein Hörbeispiel:

https://www.youtube.com/watch?v=KCofOb7PY00

Einen Eindruck vermittelt auch das Video der Kollegen von der Mittelbayerischen Zeitung:

https://video.glomex.com/lifestyle-dokutainment/v-cyb440rnojux-regenstauf-frank-wendeberg-kreiert-musik-aus-tier-und-naturgerauschen